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«Falten & Furchen»


InstallAction
von Klara Schilliger & Valerian Maly
Im Rahmen von
«Passage»
Kunstausstellung des Schweizer Alpen-Clubs (SAC) am Gemmipass
6. Juli bis 12. Oktober 2025

Kuration: Beate Engel und Peter Erismann
mit
Simon Tschachtli, Visualisierung und Planungsarbeiten, Bern
tschachtli.net
&
Weidenflechtgruppe Salix
Tony Bucheli, 4950 Langenthal
Bernard Verdet, 7543 Lavin, GR
Pepito F. Zwahlen, 9472 Grabs, SG
flechtgruppe-salix.ch
&
für die Unterkonstruktion
Hubert Bienek, Metallarbeiten, 4950 Langenthal
hubertbienek.ch


«Falten & Furchen» InstallAction von Valerian Maly und Klara Schilliger

Im Rahmen der Ausstellung «Passage» wird – im Geiste fröhlicher Wissenschaft - eine ganz besondere Passage, ein Übergang künstlerisch thematisiert, von dem in der Regel möglichst nicht die Rede ist: Gesichtsfalten, Alterungsprozesse… von einer Lachfalte zur anderen…. Im Zeitalter geglätteter Oberflächen, Botox, und Flat-screens halten Klara Schilliger und Valerian Maly dagegen: «Falten & Furchen»: Gesichtsmorphologie trifft auf Geomorphologie. Menschliche Alters-Falten treffen auf Jahrmillionen-alte Falten und Ablagerungen des imposanten Gesteins auf dem Gemmipass: Mergelschiefer, Sand- und Kalksteine, von denen einige Bänke voll organischer Überreste sind. Klara Schilliger und Valerian Maly bauen aus den schönsten Gesichtsfalten - gewonnen aus Einsendungen der lokalen Bevölkerung in Leukerbad und Kandersteg - eine Art symbolischen Unterstand, eine Schutzbehausung für Menschen auf dem Gemmipass – denn diese gibt es bis anhin nur für Tiere … Die Form und damit die architektonische Planung des Unterstandes wird aus den eingesandten Fotos von lokalen Gesichtsfalten generiert. Der Schutzort «Falten & Furchen» also liegt im wortwörtlichen Sinne «unter der Haut». Die Schutzbehausung ist eine sechsteilige Architektur aus Weidengeflecht, in die lokale Schafwolle eingeflochten ist. Ganz in der Nähe finden sich in einer Dule Muschelschalen und Schneckenhäuschen aus dem Neuenburger See; asiatische Körbchenmuscheln, Quagga-Muscheln aus dem Raum des Schwarzen Meeres und andere Wassermollusken) gesammelt an den Strandbänken des Neuenburger-Sees – invasive Muscheln und Schnecken, die möglicherweise künftig als Zement nutzbar gemacht werden können. Alle drei Baustoffe erzählen viel über lokales Handwerk und Geschichte – und sind als solches in Sachen Nachhaltigkeit und kulturgeschichtlichen Zugängen hoch aktuell: Transportiert wurden die «Pass»-Güter früher mit Maultier und Korbgefässen. Die Korbflechterei war beidseits des Gemmipasses ein weitverbreitetes Wintereinkommen; heute gilt die Korbflechterei als immaterielles Kulturerbe. Derzeit werden Bauweisen, wie Flechtarten mit nachwachsenden Materialien insbesondere in der Städte- und Klimaplanung breit diskutiert. Mit der Schafwolle der Gemmischafe – gewonnen an der Schafschur am 8. April 2025 bei der Gemmi-Schäferin Monica Duran – wird an dem Weidenbau eine zweite Gesichtsfalten-Landschaft eingeflochten - als eine schützende Schicht, mit ihrem zwar flauschigen, aber wasserabstossenden Schutz. Muschelkalk trifft also auf den «Ozean in den Alpen» - so der Titel eines Buches der Geologen Helmut Weissert und Iwan Stössel, das das Künstlerpaar Valerian Maly und Klara Schilliger – sie selbst sind oft in Zusammenhang ihrer künstlerischen Tätigkeit mit Geologen unterwegs – nachhaltig beeindruckt hat.

Im Rahmen von «Falten & Furchen» findet am 28. September eine geführte Wanderung und Vortrag mit dem Geologen Iwan Stössel / ETH statt: Falten in den Gesteinen der Alpen faszinieren die Menschen seit Jahrhunderten. Während frühe «Geognosten» vor dem Dilemma standen, dass sie mit dem statischen Weltbild ihrer Zeit kaum vereinbar waren, helfen sie heutigen Erdwissenschaftlern, die komplexen Prozesse einer Gebirgsbildung zu entschlüsseln und zu entwirren. Sie liefern daher einen wichtigen Beitrag zum modernen dynamischen Verständnis unseres Planeten.
Dazu wird die legendäre «Steinsuppe» serviert.


Unser ganz besonderer Dank

geht für die im wortwörtlichen Sinne tatkräftige Mitarbeit und Unterstützung an Simon Tschachtli, der unablässlich mitdachte und mitzeichnete - digital wie von Hand, und bei komplexen Fragestellungen auch immer die Machbarkeit im Blick hatte und im entscheidenden Moment zum Japanmesser griff um vom Modell ins Machbare zu kommen.

an die Flechtgruppe Salix mit Tony Bucheli, Bernard Verdet und Pepito F. Zwahlen, die während des gesamten Projektes sehr konstruktiv - nicht nur im metaphorischen Sinne - mitdachten und auf nicht-konforme Flechttechniken - „formbegleitend“ - eingehen konnten. Auf der Homepage der Flechtgruppe Salix ist ein wunderbarer „Arbeitsbericht“ von Tony Bucheli nachzulesen: https://flechtgruppe-salix.ch/aktulles/

sowie an Hubert Bienek, der uns nicht nur seinen Arbeitsplatz zur Verfügung gestellt hat, sondern auch tatkräftig mit Schweissen und „metal bending“ zur Unterkonstruktion beitrug.

und Jymy Ochsenbein und Sasha Lvov, die uns bei „metal bending“ und Transport assistiert haben.

Unser Dank geht auch an Monica Duran, der Gemmi-Schäferin, bei der wir Anfang April einen Tag bei der Schafschur beiwohnen durften: Die Schafwolle, die wir nun eingeflochten haben

und an Sara Koller, die uns diesmal in Wind- und Wetterfragen als Metereologin kompetent beriet

und an das Kuratorenteam von „Passage“, das uns vor zwei Jahren zu der SAC-Ausstellung einlud und den Prozess mit begleitet hat: Beate Engel und Peter Erismann, Bern

sowie Pascal Schneiter, dem für das gesamte Projekt „Passage“ verantwortlichen Techniker für Koordination, Helikopter- Transport und Rat- und Vorschlaghammer-Schlag!

Ausserdem bedanken wir uns herzlich für die zusätzliche Projektförderung bei
KULTUR STADT und BURGERGEMEINDE BERN
KulturStadBern
Burgergemeinde

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Klara Schilliger & Valerian Maly

Performance Art


Klara Schilliger(* 1953) und Valerian Maly (* 1959) arbeiten seit 1984 gemeinsam in den Bereichen Performance Art und Installation. Für einige spezifische Werke (meist mit direktem Einbezug des Publikums) verwenden sie neuerdings den Begriff der „Install Action“. Die intermediären Installationen und Performances sind oft – nicht ausschliesslich – ortsbezogene Interventionen, denen projektbezogene Recherchen vorausgehen.
Klara Schilliger und Valerian Maly bewegen sich selbstverständlich zwischen den verschiedenen Genres der Künste, ohne aber vermeintlich verlockender multimedialer Überfrachtung zu verfallen: „Es gilt einen Standort zu finden inmitten der Turbulenzen der Werte, aus denen Kunst entspringt.“ (Harold Rosenberg, The Tradition of the New, 1960)


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PORTFOLIO

Performances - Projekte

Wir arbeiten an einer umfangreichen online Dokumentation.
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hellix

Oerlikon 2016

dianes_chasseresses

Peking 2014

plesungan

Indonesien 2014

ttaalliinn

Tallin 2013

Seidenschrei

Bern 2010

g_s_thun

Thun 2010

uraumfliegend

Luzern 2009

geroelle

Berlin, Köln 2009

goldranken

Münster - Geschinen 2008

seidenschrei

Berlin 2006

i_need_you

Biel 2004

stabilerunde

Bern 2004

Seidenschrei

Berlin 2002

glasstern

Dortmund 1998
Essen 2000

wassern

Pfäffikon 1998

ohnetitel

Performance
1991 –

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Valerian Maly ∗ +41 79 231 66 12
valerian.maly.gmx.ch

Klara Schilliger ∗ +41 79 821 92 35
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